LB 30: Saudi-Arabien
Der Staat Saudi-Arabien ist aufgrund seiner enormen Erdölreserven eines der reichsten Länder der Welt. Im Vergleich zu den anderen wohlhabenden Golfstaaten, hebt sich Saudi-Arabien durch zwei Besonderheiten hervor.
Zum einen befinden sich auf dem saudischen Staatsgebiet die beiden heiligsten Stätten des Islam, Mekka und Medina. Hier ist der Ursprung des Islam, und jedes Jahr pilgern Millionen von Muslime auf ihrer Wallfahrt, der Haddsch, in die beiden Städte. Als Beherrscher wie Beschützer von Mekka und Medina sehen sich die saudischen Könige als legitime Nachfolger des Kalifats, das 1924 unter Kemal Atatürk abgeschafft wurde.
Zum anderen ist der Wahhabismus, eine puritanische Ausprägung des sunnitischen Islam, in Saudi-Arabien Staatsreligion. Die Wahhabiten beanspruchen für sich die authentische und einzig legitime Auslegung des Islam. Jede andere Form einer islamischen Glaubensauffassung, wird als unislamisch angesehen und kann mit dem Tode bestraft werden.
Nicht nur das Recht auf Religionsfreiheit wird in Saudi-Arabien ignoriert, auch andere Grundrechte werden missachtet, die eigentlich selbstverständlich sein sollten: die Gleichberechtigung von Mann und Frau, das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das Recht auf Versammlungsfreiheit oder auch das Recht auf freie Meinungsäußerung. Einerseits gilt Saudi-Arabien als stabilisierender Faktor in der Region und als wichtiger Bündnispartner des Westens. Andererseits verstößt das Königreich auf eklatante Weise gegen die Menschenrechte und missachtet unter anderem das Recht auf Glaubensfreiheit.
Es ist wichtig, die Situation in Saudi-Arabien zu beobachten und die Missstände im Land deutlich zu benennen. Gerade die Glaubensfreiheit ist ein fundamentales Recht und Voraussetzung für das friedliche Zusammenleben der Religionen. (2016)
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