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MR 48: Zauberei, Christentum und Menschenrechte in Papua-Neuguinea
Menschenrechte 48:
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Grundlage des vorliegenden Artikels sind die Ergebnisse einer Langzeitstudie über das Phänomen der Zauberei und Hexerei in Papua-Neuguinea, die das Melanesische Institut Goroka in den Jahren 2003-2007 durchführte.
Diese Untersuchungen haben belegt, dass es unter allen Bevölkerungsgruppen Papua-Neuguineas noch immer gang und gäbe ist, negative Ereignisse wie Krankheit, Tod oder Unglücksfälle dem Wirken von Schadenszauber zuzuschreiben. Infolge dieses Aberglaubens kommt es regelmäßig zu Menschenrechtsverletzungen, da vermeintliche Zauberer und Hexen – häufig ältere Frauen und Männer – beschuldigt und bestraft werden, ohne sich in irgend einer Weise verteidigen zu können. Die Menschenrechtsverletzungen sind vielfältig und reichen von der Verbannung der Betroffenen aus ihren Heimatdörfern über Körperverletzung und Folterung bis hin zu grausamen, standrechtlichen Hinrichtungen. Auch die Familienmitglieder der Beschuldigten sind betroffen; sie werden stigmatisiert und häufig ebenfalls vertrieben, unter Zurücklassung ihrer gesamten Habe.
Der Glaube an die Wirksamkeit von Schadenszauber sät in der ganzen Bevölkerung Papua-Neuguineas Angst und Misstrauen.
Otmar Oehring (Hg.), 2012
76 Seiten, DIN A5, geheftet.
Autor: Franco Zocca
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