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LB 58 Usbekistan
Usbekistan ist mit rund 35 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens.Im Jahr 2018 sorgte nicht zuletzt die Vereinfachung des Visasystems für einen starken Anstieg der Touristenzahlen. Mit seinem reichen kulturellen und historischen Erbe ist Usbekistan ein attraktives Ziel für Kulturreisende. Der Anstieg des Tourismus ist Teil einer generellen Öff nung des Landes. Nach dem Tod des Diktators Islom Karimov im Jahr 2016 ordnete der neue Präsident Shavkat Mirziyoyev einen umfassenden Modernisierungs- und Reformkurs an.
Seither kommen verstärkt internationale Investoren ins Land und der Kampf gegen Korruption wurde intensiviert. Für die Bürgerinnen und Bürger bedeuten diese Entwicklungen mehr individuelle Freiheiten und weniger Willkür von Seiten des Staates. Nach seiner Wiederwahl im Herbst 2021 versprach Mirziyoyev die Förderung einer freien Zivilgesellschaft .
Angesichts des erklärten Freiheits- und Reformwillens von Präsident Mirziyoyev hat seine Regierung gute Chancen, die menschenrechtliche Situation im Land weiter zu verbessern. Nach wie vor endet die freie Meinung in vielen Fällen da, wo die politische Kritik beginnt. Menschenrechtsorganisationen beklagen immer wieder, dass in Usbekistan trotz Reformen weiter grundlegende Freiheitsrechte verletzt werden.
Auch die Situation der Religions- und Weltanschauungsfreiheit hat sich seit dem Jahr 2016 verbessert, entspricht jedoch nicht internationalen Standards. Die Ursache dafür ist eng mit dem Nation-building-Projekt der politischen Elite des Landes verknüpft , die die Einheit der ethnischen und religiösen Identitäten anstrebt. Zur Umsetzung des Projekts und zur Verbannung „unerwünschter Religionsgemeinschaft en“ aus dem öffentlichen Raum hat die Regierung ein komplexes System von Einschränkungen und Kontrollmechanismen ausgearbeitet. Insbesondere Angehörige nicht registrierter und verbotener Religionsgemeinschaften stehen massiv unter Druck. Sie können ihre Religion nicht öffentlich und gemeinschaftlich ausüben. Werden
solche Aktivitäten bekannt, drohen Geldstrafen, Schikanen, willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen, Folter und Gefängnisstrafen.
Der vorliegende Länderbericht stellt die Situation der Religionsfreiheit in Usbekistan ausführlich dar. Mit dieser Studie komplettieren missio und Renovabis die gemeinsame Reihe zu den fünf zentralasiatischen Ländern. Es wird auch weiterhin unser Anliegen sein, die Lage der Religionsfreiheit in der Region zu beobachten und über die Entwicklungen zu informieren.
Das Heft steht hier zum Download bereit.
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